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CYRUS.ARCHITEKTEN

Experimentierräume nachhaltiger Stadtentwicklung

Wiesbaden

Im Wiesbadener Stadtteil Klarenthal prägen vor allem langgestreckte Mehrfamilien- und Wohnhochhäuser aus der typischen Großsiedlung der 1960er Jahre das Umfeld. Inmitten dieser Zeilenbauten nach Plänen von Ernst May befindet sich der ehemalige Standort der Carl-von-Ossietzky-Schule. Das ca. 3,4 Hektar große Grundstück ist besonders durch seine weitläufigen Grün- und Spielflächen mit altem Baumbestand geprägt.

Der besondere Clou des Grundstücks: Aufgrund seiner Größe und Lage innerhalb eines funktionierenden, sehr gut erschlossenen Stadtteils mit Versorgungseinrichtungen, Kita- und Schulangeboten, bietet es sich in besonderer Weise an, zukunftsweisende Wohn- und Mobilitätsstrategien zu planen.


Projektdaten

ProjekttypWohnen, Quartiersentwicklung
OrtWiesbaden
AuftraggeberStadt Wiesbaden, GWW Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft mbH
Wettbewerb2. Preis
VisualisierungenCYRUS.ARCHITEKTEN
Lageplan
CYRUS.ARCHITEKTEN

Uns war klar: Der Baumbestand hat höchste Priorität und muss bestmöglich erhalten bleiben. Deshalben haben wir ausschließlich im westlichen Teil, wo der Baumbestand eher niedrig ist, Neubauten vorgesehen.

Um sowohl besiedelte als auch unbesiedelte Nutzungbereiche miteinander zu verbinden, haben wir eine lebendige Quartierspromenade mit vielfältigen Outdoor-Aktivitäten geschaffen. Dadurch entsteht eine dynamische Atmosphäre, die die Beziehung zwischen Natur und Bewohner*innen fördert.

Unser hochbauliches Konzept basiert auf einer modularen Bauweise, die nicht nur eine effiziente Vorfertigung ermöglicht, sondern auch eine hohe Flexibilität bei der Gestaltung und Anpassung der Wohnungen bietet. Insgesamt umfasst unser Ensemble für den zehn Neubauten, die hinsichtlich ihrer Höhen mit der umliegenden Bebauung interagieren. Beginnend mit einer kleinteiligen Struktur im Süden entwickelt sich die Umgebung nach Norden hin zu höheren, länglichen Zeilenbauten. Diesem Höhenverlauf folgend staffeln sich unsere Neubauten von Süden nach Norden, von vier auf bis zu sieben Geschosse.

Ein innerer Durchgang, der Quartiersflur, verbindet alle Gebäude miteinander und wird durch offene Gemeinschaftsbereiche ergänzt. Pergolen verknüpfen alle Neubauten optisch miteinander. Durch schattenspendende Segel und halbtransparente PV-Module in den Pergolen wird für angenehme Temperaturen an sonnigen Tagen gesorgt, während die Neubauten auf diese Weise „gerahmt“ und miteinander vernetzt werden. Es entsteht ein spannungsvoller heterogener Raum mit identitätsstiftenden Außenräumen.

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Ein Abriss der ehemaligen Carl-von-Ossietzky-Schule kam für uns nicht in Frage. Stattdessen planten wir, das leerstehende Gebäude sorgfältig zu entkernen und mit hineingeschobenen Holzmodulen sinnvoll in neuen Wohnraum umzuwandeln. Diesen Ansatz würdigte die Jury und prämierte unser Konzept im Ideenteil zusätzlich mit einem 2. Rang!

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